Endlich hab ichs geschafft. Jagdschein in der Tasche, ich kann es
manchmal noch gar nicht so richtig fassen und fühle mich wie eine Königin, wenn ich mit der Waffe auf dem Rücken durch den Wald spaziere oder ansitzen gehe.
Geschossen habe ich noch nichts, gesehen zwar schon so einiges, aber es
hat immer noch recht für den perfekten Schuss gepasst und da ich mich nicht hetzen lassen möchte, warte ich lieber.
Dieses Warten, meine Güte. Ich war ja früher schon oft ansitzen, aber nun, mit der Waffe dabei, fühlt es sich viel "ernsthafter" an. Kein Witz! Früher wusste ich, ob ich was sehe, oder nicht.
Egal, das ist meine Freude. Heute kitzelt es schon manchmal, sehe ich was? Klappt es heute?
Heute morgen war ich ehrlich gesagt wirklich etwas kitzlig drauf, mein Wecker war um 3.30 gestellt (früher wäre ich niemals auf die Idee gekommen so früh aufzustehen), ich war aber bereits um 3 Uhr wach und irgendwie ready to go. Also meine Mädels noch etwas schlafen lassen, meinen obligatorischen Pfefferminztee mit Zitrone gemacht - ich liebe Pfefferminztee, mit Zitrone ists einfach perfekt, und gehört auf den Ansitz. Ich hab sogar das erste Mal mein Buch vergessen, eigentlich hatte ich immer eins in meinem überdimensionierten Jagdrucksack, aber morgendlich Ansitz bieten ein derart grandioses Vogelkonzert... Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Ausserdem ists spannend, was da so kreucht und fleucht. Und wie gesagt, ich war innerlich unruhig.
meine beiden Hundedamen ins Auto verfrachtet, die waren so müde, dass sie vergessen haben zu pieseln, Gewehr geholt und los.
Im Wald hab ich die Hunde direkt im Auto gelassen. Aber ehrlich, es ist schon mulmig nachts allein durch den Wald zu laufen, ich bilde mir immer ein besser geschützt zu sein, wenn ich die Waffe dabei habe. Aber das ist natürlich Blödsinn. Beruhigt aber ungemein.
Bis zum Abend vorher war ich mir nicht sicher, wo ich mich hinsetzen wollte. An eine Kirrung, klar. Vielleicht kommen ja Schweine vorbei.. Aber welche? Ich bin noch keine erfahrene Jägerin, daher spreche ich mich mit meinen Mitjägern ab, aber schlussendlich muss ich selbst entscheiden. Dazu gibt es keine schlauen Bücher, da muss ich nun einfach so durch. Versuch macht kluch, sagt man doch so salopp. Die Kirrungen war in letzter Zeit eigentlich gut angenommen, sprich, da könnte was gehen. Aber wann kommen sie. Voller Spannung und das erste Mal wirklich leise, ohne irgendwo anzudütschen, ohne grossartig auf Äste zu treten (man glaubt gar nicht, wie schwierig das ist!) oder andere Katastrophen hab ich den Sitz erreicht und mich dort leise eingerichtet.
Wieviel man lernt ist unglaublich, ich kann mittlerweile praktisch lautlos die Kanzelfenster öffnen, nur mein Tee. Da plätschert es halt etwas, aber das ist kurz und das muss einfach sein.
Eingerichtet und fertig, endlich. Fernglas hoch. Oh man, die Kirrung ist leer. Die Schweine waren schon da. Naja, macht nichts. Vielleicht kommt ein Rehbock vorbei, die wären auch noch offen.
Aber es passiert lange nicht. Gar nichts. Ich sehe zwei Mäusebussarde bei der Jagd, was mich ungemein fasziniert hat, zwei Eichelhäher verraten meinen Sitzplatz durch ihr Gekreische. Diese Vögel sind wirklich Petzen, eine ziemlich zerrupfte Fuchsfähe schleicht eilig zurück in ihren Bau.
auf einmal höre ich sie. Rehe. Das heisere Schrecken erkenne ich sofort. Ungefähr genau dort, wo ich vorgestern Abend lange angesessen habe. Super, was wäre meine zweite Option gewesen.
Was tun? Sitzen bleiben? Hochfahren ist gar keine Option. Abbaumen und heimfahren mag ich auch noch nicht. Pirschen. Noch nie gemacht. Wie geht das? Langsam. Klar. Leise. Auch klar. Immer den Wind im Gesicht. Ok. Ich baume also leise und vorsichtig ab und gehe dem Waldweg leise und langsam nach, bis ich auf den Wechsel komme, wo ich Rehe vermute. Leise und langsam. Wie in Zeitlupe. Meine Waffe hab ich auf dem Rücken, ganz schön schwer auf jeden Schritt zu achten, leise zu sein, auf nichts zu treten. Aber hei. Es klappt. Vor mir stehen zwei Rehe. Ein Schmalreh und eine Geiss mit dicker Spinne, also Gesäuge unter dem Bauch. Aber es passt wieder nicht, kein Kugelfang. Komisch, das etwas, das sich in meinem kopf festgesetzt hat: Kugelfang ist nur gewachsener Boden. Keine Strassen, keine Wege, einfach nur Boden. Ich schaue den beiden eine Weile zu und mache mich leise auf den Rückzug.
Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht, meine heutige Jagd war spannend, so spannend, wie noch keine. Ich bin zwar wieder einmal ohne Beute nach Hause, aber das kommt, da bin ich sicher.
Erlebnisse, wie heute morgen sind für mich wertvoller und prägender. Einfach wunderbar.
Heute morgen war ich ehrlich gesagt wirklich etwas kitzlig drauf, mein Wecker war um 3.30 gestellt (früher wäre ich niemals auf die Idee gekommen so früh aufzustehen), ich war aber bereits um 3 Uhr wach und irgendwie ready to go. Also meine Mädels noch etwas schlafen lassen, meinen obligatorischen Pfefferminztee mit Zitrone gemacht - ich liebe Pfefferminztee, mit Zitrone ists einfach perfekt, und gehört auf den Ansitz. Ich hab sogar das erste Mal mein Buch vergessen, eigentlich hatte ich immer eins in meinem überdimensionierten Jagdrucksack, aber morgendlich Ansitz bieten ein derart grandioses Vogelkonzert... Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Ausserdem ists spannend, was da so kreucht und fleucht. Und wie gesagt, ich war innerlich unruhig.
meine beiden Hundedamen ins Auto verfrachtet, die waren so müde, dass sie vergessen haben zu pieseln, Gewehr geholt und los.
Im Wald hab ich die Hunde direkt im Auto gelassen. Aber ehrlich, es ist schon mulmig nachts allein durch den Wald zu laufen, ich bilde mir immer ein besser geschützt zu sein, wenn ich die Waffe dabei habe. Aber das ist natürlich Blödsinn. Beruhigt aber ungemein.
Bis zum Abend vorher war ich mir nicht sicher, wo ich mich hinsetzen wollte. An eine Kirrung, klar. Vielleicht kommen ja Schweine vorbei.. Aber welche? Ich bin noch keine erfahrene Jägerin, daher spreche ich mich mit meinen Mitjägern ab, aber schlussendlich muss ich selbst entscheiden. Dazu gibt es keine schlauen Bücher, da muss ich nun einfach so durch. Versuch macht kluch, sagt man doch so salopp. Die Kirrungen war in letzter Zeit eigentlich gut angenommen, sprich, da könnte was gehen. Aber wann kommen sie. Voller Spannung und das erste Mal wirklich leise, ohne irgendwo anzudütschen, ohne grossartig auf Äste zu treten (man glaubt gar nicht, wie schwierig das ist!) oder andere Katastrophen hab ich den Sitz erreicht und mich dort leise eingerichtet.
Wieviel man lernt ist unglaublich, ich kann mittlerweile praktisch lautlos die Kanzelfenster öffnen, nur mein Tee. Da plätschert es halt etwas, aber das ist kurz und das muss einfach sein.
Eingerichtet und fertig, endlich. Fernglas hoch. Oh man, die Kirrung ist leer. Die Schweine waren schon da. Naja, macht nichts. Vielleicht kommt ein Rehbock vorbei, die wären auch noch offen.
Aber es passiert lange nicht. Gar nichts. Ich sehe zwei Mäusebussarde bei der Jagd, was mich ungemein fasziniert hat, zwei Eichelhäher verraten meinen Sitzplatz durch ihr Gekreische. Diese Vögel sind wirklich Petzen, eine ziemlich zerrupfte Fuchsfähe schleicht eilig zurück in ihren Bau.
auf einmal höre ich sie. Rehe. Das heisere Schrecken erkenne ich sofort. Ungefähr genau dort, wo ich vorgestern Abend lange angesessen habe. Super, was wäre meine zweite Option gewesen.
Was tun? Sitzen bleiben? Hochfahren ist gar keine Option. Abbaumen und heimfahren mag ich auch noch nicht. Pirschen. Noch nie gemacht. Wie geht das? Langsam. Klar. Leise. Auch klar. Immer den Wind im Gesicht. Ok. Ich baume also leise und vorsichtig ab und gehe dem Waldweg leise und langsam nach, bis ich auf den Wechsel komme, wo ich Rehe vermute. Leise und langsam. Wie in Zeitlupe. Meine Waffe hab ich auf dem Rücken, ganz schön schwer auf jeden Schritt zu achten, leise zu sein, auf nichts zu treten. Aber hei. Es klappt. Vor mir stehen zwei Rehe. Ein Schmalreh und eine Geiss mit dicker Spinne, also Gesäuge unter dem Bauch. Aber es passt wieder nicht, kein Kugelfang. Komisch, das etwas, das sich in meinem kopf festgesetzt hat: Kugelfang ist nur gewachsener Boden. Keine Strassen, keine Wege, einfach nur Boden. Ich schaue den beiden eine Weile zu und mache mich leise auf den Rückzug.
Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht, meine heutige Jagd war spannend, so spannend, wie noch keine. Ich bin zwar wieder einmal ohne Beute nach Hause, aber das kommt, da bin ich sicher.
Erlebnisse, wie heute morgen sind für mich wertvoller und prägender. Einfach wunderbar.