Gerade bekam ich per SMS von unserem Jagdleiter die Meldung rein, dass ein Jagdkamerad gestern Abend einen Keiler von 65 kg erlegen konnte! Waidmannsheil!
Uii, hätte ich gestern doch, wie zunächst gedacht, raus gehen sollen? Das Wetter war ja endlich wieder mal anständig und der Mond im Zunehmen begriffen...
Somit wäre das im Jahr 2016 bereits das dritte erlegte Wildschwein, bisher alles Keiler.
Aber irgendwie fühlte ich mich müde und konnte mich nicht dazu durchringen... leider habe ich auch die SMS von jenem Jagdkameraden nicht gesehen, der mich um circa 20.00 Uhr informierte, dass er auf die Sauen ansitzen würde. Denn wie sonst im Leben auch, wird man ja meist durch eine andere Person animiert!
Das wären schon mal zwei Sachen, die ich bei uns im Revier unter den Kameraden einfach toll finde!!
Erstens die SMS vom Jagdleiter, der alle Mitjäger und Kameraden (auch unsere Treiber) über Abschüsse oder sonstige Vorkommnisse im Revier informiert, was beileibe keine Selbstverständlichkeit ist. Ich weiss ja nicht, wie es in anderen Revieren funktioniert, aber nach meiner bisherigen Erfahrung wird das nicht überall so gehandhabt. In einem vorherigen Revier habe ich meist nur durch Zufall, Tage oder sogar Wochen später, über Abschüsse oder Wildschäden erfahren.
Zweitens die SMS vom Jagdkameraden, der informiert, dass er auf Sauen ansitzen wird. Indirekt fragt er damit meist gleich an, ob ich nicht auch mitkommen möchte.
Und er ist nicht die Ausnahme. Ebenso informieren andere Mitjäger wann sie raus gehen. Falls dann mehrere auf die Jagd gehen, sprechen sich alle untereinander ab, wo sie ansitzen wollen. Dies hat den Vorteil, dass man einerseits weiss, wo der jeweilig Andere ist und somit allfällige Unfälle vermeiden kann und andererseits sich nicht gegenseitig in den bejagten Gebieten stört. Ganz abgesehen von der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung bei einem Jagderfolg...
In der Vergangenheit kam es zum Beispiel in den anderen Revieren vor, dass ich auf einem Hochsitz sass, einen Fuchs oder ein Reh vor mir hatte, und diese jedoch plötzlich von einem Mitjäger, der in seinem Wagen am Hochsitz entlang fuhr, verscheucht wurden.
Die gestern beschossene Wildsau lag zwar leider nicht am Anschuss, konnte aber mit einer Nachsuche heute morgen keine 70 Meter vom Anschuss entfernt erfolgreich durch den Jagdhund gefunden werden. Der Jagdkamerad ist zwar gestern Nacht noch der Schweissfährte gefolgt, sei aber im Dunkeln an dem Wildschwein, ohne es zu entdecken, vorbeigegangen.
Ob das Wildbret noch verwertet werden kann muss sich noch zeigen...