Diese Woche war ich Donnerstag und Freitag Abend im Revier auf der Jagd. Am Donnerstag zunächst mit einem Pirschgang und Freitags mit einem Ansitz...
Auf Wildsauen war mir an beiden Abenden kein Anblick vergönnt. Dafür konnte ich auf der Pirsch zahlreiche Rehsprünge beobachten und auf dem Ansitz hatte ich das Vergnügen gleichzeitig drei Dachse beim Graben und Stechen zuzuschauen.
Man könnte meinen die Dachse wissen genau, dass sie momentan Schonzeit haben, den obwohl ich teilweise bewusst nicht leise war, nahmen sie keinerlei Notiz von mir. Selbst einige Anschlagsübungen mit meinem Gewehr und dem Trigger-Dreibein von Primos störte sie nicht im Geringsten!
Ich kann Jungjägern nur empfehlen immer wieder mit ihrer Ausrüstung draussen zu üben!
Stellt euch vor, ein Stück Rehwild oder Schwarzwild ist gerade ausgetreten und ihr wollt nun möglichst leise und ohne hastige Bewegungen darauf anlegen... ihr werdet schnell feststellen, dass dies ohne Übung gar nicht so einfach ist. Schnell hat man ein Geräusch verursacht oder eine unachtsame Bewegung verrät dich!
Üben sollte man zum Beispiel mit dem erwähnten Zielstock. Dieser kann ja mit dem Trigger in der Höhe angepasst werden. Aber ich stellte schnell Schwierigkeiten in der Nutzung fest.
So trug ich den Zielstock etwa im eingezogenen Zustand mit mir und wollte ihn trainingshalber aufstellen. Doch zunächst musste ich den Trigger drücken und die Beine ausfahren lassen. Dies in eingefahrenem Zustand mit ausgestreckten Armen zu tun, ist keine gute Idee, denn die Beine fallen gleich mit einigem Krach auf den Boden. Also zuerst mit den Beinen auf den Boden und dann den Trigger gedrückt halten und hochfahren.
Auch dies war nicht zufriedenstellend, da nach dem Hochfahren die drei Stöcke noch in Position gebracht werden müssen. Anschliessend stimmt die Höhe nicht und muss wieder angepasst werden. Eine mühsame Erfahrung war das und ich hätte dies nicht bei einer kapitalen Sau vor mir lernen wollen!!
Schnell war mir schliesslich klar, dass der Zielstock am besten gleich zu Beginn vollständig ausgefahren sein soll. Käme das bejagte Wild in Anblick, kann ich alsdann die drei Beine leicht in Position bringen, das Gewehr auf der Gabel auflegen und muss anschliessend nur noch mit einer Hand am Griff und mittels Trigger die passende Höhe einstellen. Und all das nun fast geräuschlos!
Genauso konnte ich meinen Sommerbock im Juni 2016 erlegen...!
Auch auf dem besagten Ansitz war der Primos Trigger Zielstock eine tollte Hilfe. Ich sass dort nämlich auf abschüssigem Boden und hatte keine sonstige Anschlagunterstützung. Aber dank der flexibel und unabhängig voneinander einstellbaren Füsse, sei es in der unterschiedlichen Höhe oder im abspreizbaren Winkel, hatte ich trotz des schrägen Bodens eine zuverlässige und ruhige Auflagefläche für meine Blaser R8.
Der grosse Vorteil des Dreibein gegenüber dem traditionellen Jagdstock oder dem Zweibein ist...
nun, sind die drei Beine...!
Denn so kann er halt für sich alleine ruhig stehen und muss vom Jäger nicht noch zusätzlich ruhig gehalten werden. Jedenfalls hatte ich bei meinen Zielübungen den Eindruck, das Gewehr ausserordentlich ruhig auf einem gewählten Ziel halten zu können.
Und der grosse Vorteil im Vergleich zu anderen Dreibein-Zielstöcken ist wiederum der Trigger!!
Ich habe nämlich auch den Dreibein von Boggear. Nur müssen hier die Beine entweder im Voraus zum Beispiel für die Pirsch oder sehr mühselig auf dem Ansitz, mit mehrmaligen Anpassungen, eingestellt werden. Auf der Pirsch ist das mega doof, da sich im Voraus halt nur eine Höhe einstellen lässt. Ob die dann in jeder Situation passt?
Da ist die einfache und schnelle Einstellung der Höhe mit dem Trigger einfach genial!
Die Dachse waren also wegen ihrer Unverfrorenheit mir gegenüber dankbare Übungsziele... aber wartet nur mal ab, bis die Schonzeit am 16. Juni wieder vorbei ist!
Was man jedoch während der Pirsch oder dem Ansitz nie unterlassen sollte, vor allem wenn der Mond so klar und schön scheint, ist immer wieder einmal einen Blick in den Nachthimmel zu werfen!!
Einfach umwerfend herrlich...