Wildzählung / Fehlschuss Wildschwein 21.3

 

Montag Abend haben wir im Revier die alljährlich nötige Wildzählung durchgeführt. 

Auf der Wildzählung basiert ja in der Regel die Abschlussplanung für das ganze Jagdjahr, spielt jedoch nur bei den Rehen wirklich eine Rolle, denn ein Mindestkontingent für Wildschweine oder Füchse und Dachse wird nicht festgelegt.

Speziell bei den Wildschweinen soll sehr stark eingegriffen werden und eine erfolgreiche Bejagung wird hier eher an den zu bezahlenden Wildschäden im Revier gemessen. Je tiefer die Schäden sind, desto erfolgreicher die Jagdgesellschaft... oder sie hatten Glück und die Sauen besuchten andere Reviere!

So trafen sich um 19.00 Uhr 13 Jäger und Treiber mit Handscheinwerfern und Ferngläsern "bewaffnet" am Besammlungspunkt. Nachdem sich aber ein Jäger wegen Unwohlsein gleich wieder abmeldete, wurden sechs Zweiergruppen gebildet, die jeweils zusammen in einem Wagen ein bestimmtes Gebiet im Revier abfahren sollten.

So kann schnell und effektiv ein grosses Gebiet durchkämmt und das austretende Wild gezählt werden. Zusammen mit einem Jagdkameraden machte ich mich somit um etwa 19.30 Uhr auf den Weg und wir durchfuhren zunächst ein grösseres Waldgebiet. Wie erwartet, konnten wir hier kaum Wild ausmachen. Nur einmal blickten uns zwei grün leuchtende Augen entgegen, aber ein Ansprechen, geschweige die Feststellung was für Wild das war, war ein Ding der Unmöglichkeit. Zu schnell war das Tier wieder hinter den Bäumen verschwunden... Wegen der Farbe der leuchtenden Augen tippte mein Jagdkamerad jedoch auf ein Reh.

Draussen auf den Feldern konnten wir hingegen vier Rehe, mit dabei ein braver Bock, sowie drei Füchse sichten und bestätigen.

Treffpunkt nach der Zählung war etwas klischeehaft... die örtliche Beiz.

Dort trafen alle etwa gegen 20.30 Uhr ein, und bei Bier und Kaffee wurden die Sichtungen besprochen und auf einem Dokument zusammengetragen.

Gesamthaft wurden 55 Rehe gezählt, wovon 11 als Böcke angesprochen wurden. Es könnten aber mehr Rehböcke gewesen sein, da teilweise auf Grund der Lichtverhältnisse ein sauberes Ansprechen häufig nicht gegeben war. Dazu noch 17 Füchse, 8 Dachse und erfreulicherweise immerhin 7 Feldhasen.

Da während der Besprechung neue Schäden durch Wildschweine gemeldet wurden, beschlossen ein Jagdkamerad und ich selber, spontan im entsprechenden Gebiet anzusitzen. Auch wenn wir das Revier gerade ziemlich beunruhigt hatten, versprachen wir uns doch Anblick. Schliesslich sind Wildsauen absolut unberechenbar und ihre Wege und Reaktionen keinesfalls vorhersehbar.

Und prompt:

Kurz nach 23.00 Uhr war ich gerade auf dem Weg zurück zum Auto, als mein Handy klingelte und der Kollege die Sichtung von drei Sauen berichtete...  Sie hätten ihn leider bemerkt und hätten Reissaus genommen... sie kämen allenfalls in meine Richtung!!!

Also sofort zurück und wieder Stellung bezogen... und schon hörte ich den Knall einer Büchse!

Gleich darauf die Meldung, er habe die Sau wohl gefehlt. Die Sauen seien leider flüchtig weg, weil er zunächst den Fokus seiner Lampe auf dem Gewehr falsch eingestellt hatte. Als er dies korrigiert habe, gelang es ihm zwar noch auf einen Überläufer zu schiessen, doch in der flüchtigen Bewegung hätte er wohl arg verrissen...

Schade, schade!

Ich ging zur Sicherheit noch mit meiner kleinen Gianna für eine Kontrolle hin, aber sie konnte weder Schweiss am Anschuss noch eine Schweissfährte anzeigen. Und auch eine folgende Nachsuche am nächsten Morgen ergab nichts.

Und Übrigens... die Bewilligung für die Sonntagsjagd in einigen solothurnischen Bezirken, unter anderem auch in unserem Dorneck-Thierstein, ist kein vorgezogener Aprilscherz. Unser Präsident bestätigte die Bewilligung und hat allen Kameraden das Schreiben per Mail weitergeleitet...

Bin gespannt, ob die Sauen davon auch schon Wind bekommen haben!

Waidmannsheil, der Waldläufer