Letzte Woche gab es doch zwei Abende, an denen ich ins Revier raus konnte. Und zwar am Dienstag und Freitag Abend. Leider gab jedoch am Dienstag Abend der Akku der Wärmebildkamera bereits zu Beginn meines Ansitzes den Geist auf... Vielleicht hätte ich dies als böses Omen für das Schiesstraining vom Mittwoch nehmen sollen?
Nun, nicht wirklich... hatte ich Schussel doch einfach vergessen den Akku nach dem intensiven Gebrauch wieder aufzuladen.
Aber was nehme ich aus dieser Erfahrung mit?
Es ist eigentlich erschreckend, wie sehr ich mich bereits an die Nutzung der Kamera gewöhnt habe!! Plötzlich musste ich die Umgebung wieder nur mit dem Feldstecher abspiegeln. Das Wild war so äusserst schwer im abnehmendem Lichte auszumachen. Ein Ansprechen schwierig.
Und doch, wenn man mal Wild ausgemacht hat, so ist es halt doch spezieller und schöner, dieses mit einer zehnfachen Vergrösserung beobachten zu können. Vor allem im hellen Lichte des Mondes ist das Beobachten mit dem Fernglas die pure Freude.
Dafür musste ich aber am Freitag erleben, dass ich Wild, das ich vorher mit der Wärmebildkamera "entdeckt" hatte, mit dem Feldstecher in der fortgeschrittenen Dämmerung sowie in schattigen Lagen beim besten Willen nicht ausmachen konnte!! Obwohl ich doch ganz genau wusste, wo es stand!
So kam es, dass ich am Dienstag kaum Anblick hatte und mit den aufkommenden und den Mond verdeckenden Quellwolken gegen 23.00 Uhr meinen Ansitz abbrach. Zuvor genoss ich dafür ausgiebig die ersten zaghaft zirpenden Grillen und das sanfte und einschläfernde Glockenspiel der nahe stehenden Kühe... Herrlich!
Am Freitag hingegen, hatte ich mit Wärmebildkamera und Feldstecher ausgerüstet das Vergnügen, aus einer Kanzel heraus einem Rehbock mit lauten Gefiebe beim vor sich hertreiben einer Geiss beobachten zu dürfen.
Doch als mich gegen Mitternacht immer noch keine Sauen an wechselten, baumte ich ab und machte mich auf den Heimweg. Da erblickte ich im Lichte des Scheinwerfers einen jungen Fuchs... erst einige Wochen alt, der das Scheinwerferlicht wohl noch nicht kennengelernt hatte. Zwei geschlagene Minuten stand er mit dem Kopf leicht hin und her schwankend da, und konnte dieses riesige Ding mit den leuchtenden Augen nicht einschätzen... Einfach goldig!
Schliesslich machte er sich seitlich auf in den Wald, blieb aber nach einigen Schritten bereits stehen und sah mir beim Vorbeifahren zu. Seine Neugier war einfach zu gross...