Wer meinen Blog verfolgt, der wird sich wohl fragen, ob ich seit der Erlegung meines Sommerbockes am 9. Juni 2016 überhaupt wieder angesessen bin...?
Tatsächlich war es in der Zwischenzeit etwas ruhiger geworden. Andere Hobbys und Beschäftigungen sowie auch meine Frau standen für einmal im Mittelpunkt.
Dennoch war ich an einem Montag vor etwa knapp 3 Wochen bereits einmal auf dem Ansitz. Jedoch waren Zeitpunkt und Ort vom mir schlecht gewählt worden... denn ich war noch vor der dem zunehmenden Mond (muss gemäss LunaLink also der 4. Juli gewesen sein) und dazu noch in einer Kanzel im Wald auf Ansitz!
Ohne meine Wärmebildkamera hätte ich meinen Ansitz bereits gegen 23.00 Uhr wegen absoluter finsterer Dunkelheit abbrechen müssen. Kein noch so schwaches Lichtlein wollte von irgendwoher auf die Kirrung scheinen.
Trotzdem blieb ich sitzen und wurde mit dem Besuch eines Dachses belohnt, der meiner Fährte bis zum Fusse der Leiter folgte und dort aufgeregt schnaubte... ich befürchtete schon, dass der noch auf ein kleines Schwätzchen zu mir hoch wollte.
Als er wieder fort war versuchte ich mich mal mit dem Wildschweinlocker vom Klaus Weisskirchen, dass ich ja an seinem Seminar zur Lockjagd vom 25. Juli erstanden hatte.
Zufall oder nicht... was meint ihr kam mich nach etwa 10 Minuten besuchen?
Eine Katze!!
Ob Wildkatze oder Hauskatze liess sich leider nicht feststellen.
Erneut versuchte ich den Wildschweinlocker dann Montag Nacht den 18. Juli, da ging es gar nicht lange und zwei Füchse erschienen auf der Bühne... Echt jetzt??
Einer der beiden kam sogar ziemlich schnurstracks bis auf drei Meter an mich heran!!
Faszinierend ihn so beobachten zu können...
Als er meiner endlich Gewahr wurde, flüchtete er nicht, nein, er trottete immer wieder sichernd einfach an mir vorbei und mäuselte keine 30 bis 40 Schritte vor mir weiter.
Aus Neugier nahm ich den Locker wieder hervor und beobachtete den Fuchs während ich reinblies.
Gross zu interessieren schien es ihn nicht. Er schaute kurz her und mäuselte weiter...
Als ich schliesslich ging, waren immer noch beide Füchse anwesend und am mäuseln.
Diesen Donnerstag den 21. Juli nun, war ich aber nicht auf Wildsauen aus, sondern machte mich um etwa halb zehn mit meiner Bockbüchsflinte wegen der Dachse und Füchse auf den Weg.
Zunächst suchte ich den Bauernhof jenes Bauerns auf, der uns im Bericht vom 15. Juni 2016 darum bat, sich um vielen Dachse bei ihm zu kümmern.
Und wirklich, ich war kaum dort, so konnte ich gleich drei Dachse und zwei Füchse feststellen.
Mit gar nicht so guten Wind, ging ich als erstes ein Feld mit mehreren Obstbäumen an, auf dem sich gleich zwei Dachse sowie die Füchse gütlich taten.
Im Schutze eines der Bäume beobachtete ich die Vier. Die beiden Füchse hatte mich wegen des Windes schon bald entdeckt und waren weg. Die beiden Dachse kümmerte dies aber anscheinend ganz und gar nicht.
Bald kamen sie beide auf gute Schrottdistanz in meine Nähe. Ich machte mich bereit, drehte das Licht an, wobei Gewehr und Licht zu diesem Zeitpunkt in Richtung Himmel zeigten, und fuhr langsam runter in Richtung des einen Daches.
Als der Leuchtpunkt auf ihn zeigte und ich ihn im Lichte gut erkennen konnte, liess ich die Schrotte fliegen...
Schnell lud ich als erstes nach und leuchtete gleich zum Anschuss... dort lag er!
Ich löschte das Licht und nahm die Wärmebildkamera zur Hand. Wieder konnte ich den liegenden Dachs bestätigen... und da gleich links stand immer noch der zweite Dachs!!
Er war grösstenteils von Ästen verdeckt, aber in eigentlicher Schussweite... lange blieb er dort und schien nicht zu wissen, was geschehen war. Dennoch entfernte er sich schliesslich im Schutze der Bäume und war weg.
Bevor ich den Dachs holen ging, scannte ich gewohnheitsmässig mit der Wärmebildkamera die Umgebung... stellte im Hang gegenüber fünf Rehe fest und keine 100 Meter hinter mir war immer noch der dritte Dachs!
Den schien mein Schuss überhaupt nicht gestört zu haben.
Ich entschied mich ihn gleich anzupirschen, denn der Wind dafür war gut.
Keine 10 Minuten darauf kam ich wieder auf Schrottdistanz heran, drehte das Licht an, fuhr mit dem Leuchtpunkt auf ihn und liess erneut eine Schrottgarbe fliegen. Sofort lag der Dachs.
Beide Dachse nahm ich zum Aufbrechen mit, und machte mich auf den Heimweg.
Unterwegs machte ich immer wieder mal Halt und scannte kurz die Umgebung... und siehe da!
Unter drei Obstbäumen waren gleich sechs Dachse zu Gange!!
Kurzentschlossen fuhr ich den Wagen 100 Meter weiter und pirschte den Weg zurück...
die sechs Dachse waren immer noch dort.
Langsam ging ich den nächsten Dachs an. Doch dieser lief langsam von mir weg, so dass ein anderer Dachs in meine Nähe kam. Mit dem gleichen Prozedere wie zuvor konnte ich ihn erlegen.
Hier waren aber nach dem Schuss alle anderen Dachse sofort weg!
So machte ich mich kurz nach 23.00 Uhr mit drei Dachsen auf den Weg zum Aufbrechen! Unglaublich...
Zwei der Dachse, eine Fähe und ein Rüde brach ich auf und schwartete sie ab (Fell abziehen).
Der dritte Dachs kam mit den Innereien und der Schwarte der anderen auf das Konfiskat.
Nachdem ich die beiden noch in den Kühler zum Abhängen versorgte, kam ich um 00.30 Uhr endlich in das wartende Bett.
Leider vergass ich vollends auch nur ein einziges Bild von den Dachsen oder vom Aufbrechen zu schiessen. Ich hoffe, dass ich beim nächsten Mal daran denke!