Gestern Abend habe ich den zunächst klaren Himmel mit dem vollen Mond und dem herrlichen Mondschein für einen Ansitz genutzt. Bereits um 21.00 Uhr war ich auf dem Weg zur ausgewählten Wiese, die hoch oben auf einem Hügelchen eine wunderbare Rundumsicht versprach. Im Gegensatz zu meinen letzten Ansitz im Juli war es bereits stark am eindunkeln.
Ich war grundsätzlich auf Wildsauen aus und hatte deswegen meine Repetierbüchse dabei und zum Glück auch den Fotoapparat. Denn kaum oben angekommen, nahm mich der Mond völlig in Beschlag und ich entschloss mich fürs erste zu versuchen, einige schöne Bilder einzufangen.
Bereits auf dem Weg den Hügel hoch und selber noch gut von der Vegetation gedeckt, schoss ich die ersten Bilder...
Etwas viel "Schwarz" drumrum, aber ich halte sie dennoch für ziemlich gelungen.
Links eine kleine Auswahl der vielen, vielen Versuche bei noch wolkenlosem Himmel ein scharfes und schönes Bild hinzubekommen.
Einfach nur fantastisch dieser Anblick!
Ich habe zwar schon mitgekriegt, dass neben den weidenden Kälbern auch noch drei Füchse auf der Wiese mäuselten, aber die passten heute Abend eh nicht in mein Beuteschema.
Dafür bin ich dann doch lieber mit meiner Bockbüchsflinte unterwegs und pirsche oder lasse die Füchse auf Schussdistanz heran.
Entgegen der ursprünglichen Wetterprognose kamen doch ziemlich bald einige Wolken auf, kreierten aber zusammen mit dem Mond eine unglaubliche Stimmung, die ich ebenfalls einzufangen suchte.
Nur allzu schnell entschwand der Mond schliesslich zur Gänze hinter einer dicken, dunklen Wolkendecke, was für mich zugleich das Signal war, vermehrt auf die Umgebung zu achten.
Ich scannte also mit der Wärmebildkamera die Umgebung, dreht mich um....
und da stand er, der freche Jungfuchs!
Wohl kaum 15 Meter entfernt stand er da, und schaute mit seinem hellen Gesicht und schräg gestellten Kopf in meine Kamera. Er muss mich wohl schon beim Fotografieren beobachtet haben und sich über den merkwürdigen Gesellen gewundert haben.
Nun aber machte er kehrt und verschwand sogleich im hohen Gras. Nur die Ohrenspitzen seiner Gehöre konnte ich knapp ausmachen. Aber der Frechdachs machte sich nicht davon, nein, er schlug nur einen kleinen Bogen und kam etwa 50 Meter weiter links von mir vorsichtig wieder aus dem hohen Gras raus. Langsam, den Kopf immer wieder hebend und senkend, ging er in meine Richtung.
Der Wind, der nun immer stärker wurde und anfing zu küseln (kreisende Windbewegung), trug ihm scheinbar keine vertrauenswürdige Gerüche zu und er verschwand wieder geschwind im Gras. Nur um fast an der gleichen Stelle wie vorher wieder nach mir zu sehen... Unglaublich!
Langsam und sichernd lief er nun in einem Bogen rechts um mich herum zur offenen Wiese und widmete sich wieder relativ unbekümmert den Mäusen. Scheinbar sah er in mir keine unmittelbare Bedrohung und hatte ja für heute ausnahmsweise recht. Ab und zu sah er zu mir her und vergewisserte sich, dass ich immer noch keine Gefahr für ihn sei.
Ich sah im einige Augenblicke beim mäuseln zu, machte mich jedoch bald wegen der aufkommenden Blitz am Himmel auf den Heimweg, um kurz nach Mitternacht in einen geruhsamen und entspannten Schlaf zu fallen.