Tipps zur Herbstjagd für Jungjäger - Teil 2

So, im ersten Teil der "Tipps für Jungjäger zur Herbstjagd" haben wir über einige grundsätzliche Dinge geschrieben sowie eine Checkliste zur Ausrüstung für die Drückjagd erstellt.

Nun folgt Teil 2... zum Verhalten während des Treibens, zum Schiessen, zum Aufbrechen, zum Verblasen der Strecke, zum Asern und zum Schüsseltreiben.

Viel Spass!!


Verhalten während des Treibens

Beim Ansteller nachfragen:

Wo stehen die nächsten Jagdkameraden?

Aus welcher Richtung kommen die Treiber?

Sonstige nicht gleich erkennbare Wanderwege?

Geht ruhig zum bezeichneten Stand

obwohl ich der Meinung bin, dass das Wild ruhiger ist, wenn man sich so verhält wie es auch die Wanderer tun... unbekümmert schwatzend und normal auftretend.

Darf das Gewehr bereits beim Angehen des Standes geladen werden? Wann ist der Schuss frei? Normalerweise ist der Schuss erst nach Beginn des Treibens frei, das heisst, das Gewehr wird erst nach dem Signal zum Beginn des Treibens geladen! Für gewöhnlich und so weit mir bekannt, gibt jedoch der Jagdleiter  den Schuss nach Bezug des Standes frei. Somit kann dann das Gewehr nach Bezug des Standes und einer ersten Orientierung geladen werden und der Schuss auf anlaufendes und freigegebenes Wild ist frei!

Es kann aber eine weitere sinnvolle Ausnahme geben, wenn zum Beispiel Wild öfters in der Nähe des Standes ruht und durch das Angehen hoch kommt. Der Ansteller wird euch in einem solchen Fall informieren. 

Darf vom angegeben Ort / Stand abgewichen werden?

In einigen Revieren ist der Stand klar markiert, oder die Jagdkameraden stehen keine 100 Meter von dir entfernt. Dort hast du allenfalls einen Radius von zwei bis drei Metern auf denen du deinen Stand auswählen kannst, mehr nicht! Auch wenn du vielleicht eine Stelle 20 Meter weiter rechts besser finden würdest; bleibe dort, richte dich ein und geniesse den Moment.

In anderen Revieren, wie bei uns zum Beispiel, sind keine genauen Stände markiert. Da heisst es nur, geh hier 80 Meter den Hang hoch bis zum Wechsel und suche dir eine "schüssige" Stelle... du seiest alleine und könntest niemanden gefährden. Da hast du natürlich einen sehr grossen Radius zur Verfügung und kannst nach deinem Gusto ein Plätzchen aussuchen. Hier habe ich schon erlebt, dass Jäger bis zu 50 Meter vom angedachten Stand entfernt waren.

Auch sehr wichtig: verlasst nie, wirklich nie euren Stand um ein Stück Wild erlegen zu können! Natürlich dürft ihr einige Schritte machen um etwa eine saubere Schussschneise zu erhalten. Aber ihr dürft nie zum Beispiel einem Stück Wild folgen, dass 100 Meter von euch weg in einer Dickung stehen blieb, oder einen Weg entlang rennen, weil euch ein Stück entwischt ist und ihr diesem den Weg abschneiden wollt!!

Entweder es passt auf deinem Stand oder es passt halt nicht!

Deshalb: Vor Ende des Treibens wird auf keinen Fall der Stand verlassen!!! Machst du dich zum Beispiel bereits auf den Rückweg weil nichts mehr los ist oder die Treiber schon lange an dir vorbei sind, ist das extrem gefährlich. Du könntest in eine freie Schussschneisse hinein laufen... nicht auszudenken was da passieren könnte!

Wo anstehen? Im Dickicht..., im Dunkeln..., bei einem Baum... oder frei ohne Deckung?

Dies kommt ganz auf die persönlichen Vorlieben oder Erfahrungen eines jeden Jägers an. Alle haben ihre Vor- und Nachteile und alle haben sicher mal zum Erfolg geführt.

Ich kenne solche, die sich selber gerne zur Tarnung ins Dickicht drücken oder den Schattenwurf der Vegetation suchen. Andere schwören auf das freie Stehen... ich selber suche mir immer einen Baum aus, der mir etwas Sichtdeckung geben soll. Probiert einfach mal verschiedenes und lernt aus euren Erfahrungen!

Noch was... ich selber stehe nie gerne direkt an einem Wechsel sondern immer in passender Schussdistanz entweder oberhalb oder unterhalb des Wechsels, denn ich mag es überhaupt nicht, wenn das Wild mich frontal anläuft und so erlegt werden muss.  Das ist wirklich nicht jedes Jägers Sache!

Zudem könnten, wie es mir an unserem ersten Jagdtag erging, dich zwei oder drei Rehe hintereinander anwechseln. Da verbietet sich ein frontaler Schuss vollkommen!! Aber wenn sie seitlich an dir vorbeigehen, dann könnte es vielleicht auf das letzte Stück passen...

Auf dem Stand orientieren und markante Entfernungspunkte mit dem Distanzmesser ausmessen.

Wo sind allfällige Schussschneisen?

Wo darf ich keinesfalls hin schiessen?

Wo habe ich für den Kugelschuss einen Kugelfang?

Woher kommen nochmals die Treiber?

Wo sind die Jagdkameraden?

Schaut eventuell mit dem Feuerzeug aus welcher Richtung der Wind bläst! Das Wild kommt viel eher mit dem Wind auf dich zu, konzentriere dich dann mehr auf diese Richtung. Habe selber schon am besten Stand erlebt, dass Wild mit Gegenwind dich weiträumig umgeht...

Den Standplatz von Laub und kleinem Geäst befreien?

Kann den früh beunruhigten und anwechselnden Fuchs warnen und vertreiben. Für mich dennoch eine gute Sache, da es später nicht gleich bei jeder kleinen Bewegung oder Schritt raschelt und knackt.

Signale!

Üblicherweise gibt derjenige Jäger, welcher den längsten Weg zu seinem Stand hat, das Signal für den Beginn des Treibens. Bei den mir bisher bekannten Revieren war dies ein langer Hornstoss. Gebt dieses Signal unbedingt weiter, denn ihr teilt damit zum einen euren Standnachbarn euren Standort mit und zum anderen können dann auch weiter weg entfernte Jäger das Signal hören. Ebenfalls ist es möglich den Beginn und das Ende des Treiben mittels Uhrzeit zu bestimmen.

Falls ihr ein Stück Wild erlegen könnt, dann blast auf jeden Fall und so schnell wie möglich das entsprechende Signal! Für gewöhnlich sind das bei uns mittellange Hornstosse - 2 x für Fuchs, 3  x für Reh und 4 für Wildsau!

Dieses Signal ist wichtig, damit deine Nachbarn wissen, dass das beschossene Wild liegt... ansonsten müssen sie davon ausgehen, dass das nächste Wild, das aus deiner Richtung kommt, krankgeschossen wurde und unbedingt und mit allen vorhandenen Mitteln erlegt werden muss!!

Falls es ein Signal für einen Sau-Alarm gibt - bei uns 4 mittellange Hornstosse und wiederholend - dann blast diesen auch nachdem Sauen euch angelaufen haben! Dies ermöglicht es den Flintenträgern um euch rum noch schnell auf Flintenlaufgeschosse umzuladen.

Ruhig stehen

Generell ist auf ruhige und langsame Bewegungen zu achten. Nicht hektisch herumdrehen, so bald du ein Geräusch hörst! Falls du nicht ein bis zwei Stunden ruhig stehen kannst, dann nimm unbedingt einen Sitzstock mit! Ist ebenfalls angenehm, da das Gewehr auf den Oberschenkeln abgelegt werden kann.

Im Stehen sich unbedingt einige wenige vorteilhafte Haltepositionen für das Gewehr angewöhnen... ich halte mein Gewehr gerne in der Armbeuge meines linken Armes, da ich so beim plötzlichen Auftauchen des Wildes ruhig, schnell und flüssig anschlagen kann. Anlehnen oder Aufhängen des Gewehrs an einem Baum erachte ich als nachteilig für schnelle Bewegungen und das Gewehr könnte umfallen.

Ruhig stehen ist nun klar... es ist aber natürlich nicht so, dass du zwei Stunden wie eine Statue dastehen musst! Ich drehe mich auf dem Stand auch immer wieder langsam um meine Achse oder drehe vielmehr meinen Oberkörper und den Kopf so, dass ich fast einen Rundblick habe... 

den du solltest das Wild sehen, bevor es dich sieht!!

Klar ist, dass langsam anwechselndes Wild dich eher hört und eher sieht als ein bejagtes Stück Wild. Aber entdeckst du dieses Stück, bevor es dich entdeckt, dann hast du eine Chance auf Beute! Und genau dann und speziell bei ruhig anlaufendem Wild darfst du dich nicht mehr schnell bewegen und darfst keine Geräusche mehr machen. Warte zum Beispiel mit dem Anschlagen des Gewehres, bis dem Wildtier durch ein Gebüsch oder einem Baumstamm kurz die Sicht auf dich genommen wird.

Speziell bei nassem Untergrund und feuchtem Wetter bist du zur frühen Entdeckung der Wildtiere sehr auf deine Augen angewiesen,  da dann die für uns Jäger verräterischen Geräusche des Wildes kaum noch zu hören sind... nasses Laub und herabfallende Tropfen schlucken und übertönen allfällige Geräusche stark!

Achte auf dein Gehör!

Zum einen ist hier natürlich gemeint, dass du dein empfindliches Gehör mit einem "aktiven" Gehörschutz schützen sollst und zum anderen während des Treibens auf die Geräusche um dich herum gut achten sollst.

Ein Gehörschutz scheint unter uns Jägern immer noch verpönt zu sein. Nicht anders kann ich es mir erklären, dass ich häufig der Einzige bin, der mit einem rumläuft. Lass dich von den gestandenen Jägern nicht unter Druck setzen... nimm von mir aus im Rucksack ein Käppi in Signalfarbe und den Gehörschutz mit und leg beide am Stand an; aber schütze unbedingt dein Gehör!

Tatsächlich wurde ich erst kürzlich von einem älteren Jäger gefragt, warum ich einen Gehörschutz dabei hätte... ob ich denn Probleme mit meinem Gehör hätte?!?!?!

Ein aktiver Gehörschutz ist sogar nützlich um die für die Jagd wichtigen Geräusche zu verstärken. Zwar haben sie in der Nähe von Bächen, stark befahrenen Strassen oder im Regen auch ihre Nachteile, ich würde dennoch nicht auf den Gehörschutz verzichten wollen.

Also warum auf Geräusche achten?

Bei trockenem Boden hörst du das raschelnde Laub der flüchtigen Wildtiere lange bevor sie bei dir sind und du kannst dich somit geistig und körperlich bereit machen und in den Halbanschlag gehen.

Achte natürlich auch auf das Geläut der Jagdhunde, sei dir aber bewusst, dass die bejagten oder auch nur beunruhigten Wildtiere lange vor den Hunden bei dir ankommen! Die Art des Bellens der Jagdhunde sagt dir auch ob der Hund gerade gestochen hat und ob er einer frischen oder älteren Fährte folgt. Sobald du die Jagdhunde stechen oder hetzen hörst, solltest du schon bereit sein!

Keine Nachsuche auf eigene Faust!

Sollte ein beschossenes Stück Wild nicht am Anschuss liegen, merke dir diesen und verwende nach dem Ende des Treibens Anschussband oder WC-Papier um den Anschuss zu verbrechen. Die Tradition in allen Ehren, aber hier haben sich Anschussband und WC-Papier einfach bewährt! Folge keinesfalls allfällig vorhandenen Schweisstropfen. Überlasse das Suchen dem bereitstehenden und bestens ausgebildetem Schweisshund.

Ende des Treibens!

Gib das Signal für das Ende des Treibens sofort weiter. Bei uns sind dies 3 lange Hornstösse gefolgt von 3x3  kurzen Hornstössen; insgesamt also 12 Hornstösse.

Ab sofort darfst du keinen Schuss mehr abgeben; entlade daher umgehend dein Gewehr.

Berge allfällig erlegtes Wild. Üblicherweise wird alles Wild gemeinsam am Sammelpunkt aufgebrochen.

Kehre mit gebrochenem Gewehr oder offenem Verschluss zu dem Punkt zurück, an dem dich dein Ansteller verlassen hat und warte dort auf seine Rückkehr. Gehe nicht einfach zurück zum Sammelpunkt auch wenn du dir den Weg eingeprägt hasst. Es kann sein, dass der dich abholende Jäger auf dich wartet und bei Nicht-erscheinen gar einen Unfall vermutet.

Am Sammelplatz schliesslich allfällige Sichtungen und sonstige Vorkommnisse melden.

Schiessen auf dem Stand

Mit Distanzmesser Orientierungspunkte ausmessen:

Mit Schrot nicht auf zu weite Entfernungen schiessen... maximal 35 Gänge = 30 Meter! Mit Magnumladungen kann eventuell bis 35 Meter geschossen werden.

Nicht auf zu nahe Distanzen schiessen... unter 8 bis 10 Meter ist bereits kritisch und auf gar keinen Fall sollte unter 5 Metern Distanz geschossen werden!

Auch allfällige Kugeldistanzen für Wildsauen ausmessen... Maximale Entfernung für Kugelschuss auf Grund der eigenen realistischen Fertigkeiten und Trainingsstand bestimmen.

Schiesse nur, wenn du dir sicher bist, dass du auch triffst!

Tiere in Bewegung

Hochflüchtiges Wild nicht beschiessen - vor allem nicht mit der Kugel! Auf ziehendes oder leicht flüchtiges Wild warten. Muss ebenfalls dem eigenen Trainingsstand angepasst werden!

Das sichere und intuitiv richtige Vorhaltemass kann nur mit viel Training erreicht werden.

Schiesse nie von hinten auf ein Stück Wild!

Schrotschuss von vorne auf ein Reh möglich und erlaubt, aber nicht jedermanns Sache. Dabei tief zielen, da das Stück noch in den Schuss hinein läuft.

Sollte dich ein einzelnes Reh anlaufen, warte zunächst ab, ob weitere Stücke folgen. Oft folgen die Kitze etwas verspätet nach oder werden nicht gleich wahrgenommen. Hieraus das hinterste Kitz erlegen.

Gleiches gilt bei Wildschweinen. Es kann sein, dass ein einzelnes Tier unterwegs ist. Kommt sie wirklich alleine so kann sie gerne erlegt werden. Folgen jedoch weitere Wildschweine, dann darf nie das führende Tier erlegt werden, da es sich hier meist um die Leitbache handelt.

Falls du zum Beispiel auf eine Wildsau aus einer Rotte geschossen hast, dieses jedoch nicht im Feuer liegt, dann beschiesse das gleiche Stück so lange wie möglich weiter.

Wechsle auf gar keinen Fall auf ein anderes Stück!!

Lass dein Gewehr so lange wie möglich gesichert!

Entsichere dein Gewehr erst kurz vor dem Schuss und vergiss nie dein Gewehr wieder umgehend zu sichern, falls du nicht geschossen hast!

Halte deine Munition zum Nachladen griffbereit. Nichts ist schlimmer als im Bedarfsfall erst in einer Tasche nach der richtigen Munition suchen zu müssen. Sammle verschossene Patronenhülsen wieder ein und lass sie nicht auf dem Stand liegen, sondern entsorge sie zu Hause.

Halte während des Treibens eine leichte mentale und körperliche Spannung bei!

Dann bist du im entscheidenden Moment auch wirklich bereit. Zu grosse Anspannung lässt dich verkrampfen und kann Kopfschmerzen geben; entspannt du dich jedoch zu sehr, kann es leicht vorkommen, dass entweder die Situation vorbei ist, bevor du reagieren kannst oder du mental gar nicht erst in der Lage bist das Wildtier zu erlegen und es pardonierst.

Wobei auch das natürlich in Ordnung ist! Wir sind keine Maschinen ohne Gefühle und es muss auch nicht jedes dich anlaufende Wildtier auf der Strecke liegen. Man hört zwar immer wieder den Grundsatz, dass wir auf der Drückjagd in kurzer Zeit viel Beute machen wollen, damit das Wild bald wieder seine Ruhe hat. Dagegen spricht aber, dass in den meisten Revieren eben nur die Erlegung eines Rehes pro Stand erlaubt ist. Dabei sollte ein Jäger, der Anlauf und Anblick hat, auch entsprechend Beute machen und diese auf die Strecke legen können!

Lass dich von solchen Aussagen auf keinen Fall unter Druck setzen! Dies ist gefährlich weil man dann dazu neigt, in den falschen und unpassenden Situationen den Finger zu krümmen... zum Beispiel wenn das Tier zu weit weg ist, eigentlich zu schnell für dich unterwegs ist, oder die Gruppe zu dicht beisammen steht.

Jeder Jäger wird dich verstehen und gerne akzeptieren, dass du nur schiesst, wenn auch wirklich alles passt!

Aufbrechen der Strecke

Entweder wird zentral von einer erfahrenen Person aufgebrochen oder jeder Erleger bricht sein Stück selber auf. Leiste auf jeden Fall Hilfestellung. Solltest du selber aufbrechen können, dann mach das auch und nimm die benötigte Ausrüstung dafür mit.

Hängend oder liegend aufbrechen?

Richte dich nach den Gepflogenheiten des Gastreviers. Falls deren Einrichtung das hängende Aufbrechen zulässt, dann bevorzuge diese Variante.

Falls du als Dienstleistung für andere Jäger aufbrichst, dann erwarte nicht, dass dir das kleine Jägerrecht nun automatisch dafür zusteht. Viele Jäger brechen nicht mehr selber auf, beanspruchen aber als Erleger dennoch auf jeden Fall die Leber für sich.

Entsorgung Gescheide

Nachfragen wie die Entsorgung des Gescheides gehandhabt wird und dieses nicht einfach in den Wald werfen. So lange gejagt werden soll, wird das Gescheide nicht gerne im Wald liegen gelassen, da ansonsten die Jagdhunde vom Geruch angelockt werden und davon fressen könnten. Ihr Jagdtrieb wäre dann gleich null.

Auch könnten sich nahe an allgemeinen Wegen Passanten an dem weggeworfenem Gescheide stören.

Verblasen der Strecke / Bruchübergabe

Hilf beim legen der Strecke mit und gehe dabei respektvoll mit den Wildkörpern um. Gehe oder springe nicht über die Wildkörper.

Lege die Strecke richtig und lese bei Bedarf im Brauchtum nach. Versuche aber nicht deine eigenen meist strengen Vorstellungen der korrekten Streckenlegung oder sonstigen Bräuche durchzusetzen, sondern richte dich nach den Gepflogenheiten der Gastgeber.

Erscheine je nach Revier mit gebrochener Flinte oder Büchse mit offenem Verschluss beim Verblasen der Strecke und trage dabei deinen Jagdhut... richte dich hierbei nach den anderen Jägern.

Ziehe beim Blasen der Totsignale als Ehrenbezeigung gegenüber dem Wild deinen Jagdhut und stecke den Erlegerbruch bei der allfälligen Bruchübergabe auf die richtige Seite des Jagdhutes.

Sollte dir das selbst erlegte Wild zum Kauf angeboten werden, empfehle ich dir die Annahme. Falls du ein Wildtier mit einem schlecht sitzenden Treffer erlegt hast, dann versteht es sich von selbst, dass du der Jagdgesellschaft das Wildbret abkaufst.

Beim Asern / Schüsseltreiben

Aser

Je nach Revier asert jeder Jäger für sich aus dem Rucksack oder alle werden gemeinsam - meist mit Suppe und Brot - durch die Jagdgesellschaft verköstigt. Falls das nicht in der Einladung steht, solltest du deswegen unbedingt nachfragen. Frage auch ob ein Gruppentisch vorhanden ist, oder du dein eigenes Asertischchen mitnehmen musst.

Nach dem Ende der Jagd solltest du auf keinen Fall das Aserfeuer stürmen und dir den besten Platz reservieren / besetzen wollen... hilf zuerst beim Aufbrechen und dem Strecke legen mit!

Für gewöhnlich bietet dir dein Gastgeber einen Sitzplatz an seinem Tisch an oder falls dieser zu klein ist, darfst du deinen Tisch neben seinem aufstellen.

Falls jeder Jäger grilliert und/oder Pfannen dabei hat, dann drängle nicht vor, sondern warte ab und verteile zunächst mal deine mitgebrachten Gaben wie Käse, Speck oder Wurst.

Und so lange das Feuer nicht freigegeben ist, wirf keinen brennbaren Abfall hinein.

Schüsseltreiben

das Schüsseltreiben wird ebenfalls unterschiedlich gehandhabt. Bei einigen Revieren gibt es keine grosse Unterscheidung zum Aser. Beides verschmilzt dann miteinander und die Jäger verbleiben bis spät am Feuer.

Andere Reviere verlegen das Schlüsseltreiben nach dem Aser in ein Wirtshaus und beenden dort den Jagdtag.

In diesem Falle solltest du ein mitgebrachtes Dessert noch am Feuer an alle Jäger verteilen.

Ein Jagdgericht gibt es zumindest in den Revierkantonen jedenfalls meines Wissens nicht mehr, könnte jedoch lokal dennoch vorkommen.

Genug Zeit!

Plane jedenfalls auch nach der eigentlichen Jagd genug Zeit ein... oder besser, melde dich bei deinem Partner gleich für den ganzen Tag ab! Versprecht auf gar keinen Fall eurem Partner um sieben Uhr abends zum Abendessen zu Hause zu sein... im schlimmsten Fall sind nämlich alle Parteien angesäuert... dein Gastgeber weil es dir auf Grund deines frühen Aufbruches scheinbar nicht gefallen hat und deine Partnerin ob einer allfälligen Verspätung deinerseits!

Gesegnet sind jene Jäger, die ihre Partner gleich auf die Jagd mitnehmen können... sei es als Jäger oder Treiber!! ;)

Sooo, dann bleibt im Moment nichts weiter zu tun als euch allen tolle und schöne Erlebnisse auf euren Drückjagden zu wünschen!!

Wie immer sind Ergänzungen, Anregungen oder Feedback zum Bericht sehr willkommen.

Waidmannsgruss, ein Waldläufer