Auch das gehört zur Jagd, leider...

Doch beginnen wir den gestrigen Tag von Anfang an...

Frühmorgens um 06.00 Uhr starteten wir zu viert bei der Hütte in Richtung Gipfel.

Schon nach kurzer Zeit stiessen wir auf zwei weitere Jäger, die kurz nachdem wir uns wieder verabschiedeten, einen Gamsbock erlegen konnten. Weidmannsheilhttps://static.xx.fbcdn.net/images/emoji.php/v9/f1e/1/16/1f33f.pnghttps://static.xx.fbcdn.net/images/emoji.php/v9/f6d/1/16/1f4ef.png

Weiter liefen wir nun zu dritt, den etwas abgelegenen und ruhigen Seitentälern entgegen. Überal hatten wir Gamswild im Anblick, da standen 12 Stück beisammen, weiter unten nochmals deren 16 Stück.

Auf einmal konnte ich im Talboden auf 500m Entfernung eine einzelne Gams ausmachen. Wir umschlugen einen Felsen, so dass die Gams uns nich sehen konnte und pirschten gemeinsam näher ran. Auf gut 300m sahen wir dann, dass es sich dabei definitiv um einen Gamsbock handelte.

 Alleine zog ich die nächste Felskannte hoch, um von da oben eine geeignete Schussposition zu finden. Als ich oben war, sah ich nicht nur den einzelnen Gamsbock, sondern drei Stücke. Nach kurzem ansprechen ging ich in Anschlag und drückte sauber ab.

Der Bock zeichnete kaum, aber beim Abspringen sah ich eindeutig, dass Schweiss aus der Anschussseite austritt. Doch der Bock machte keinen Anschein, von der Kugel getroffen worden zu sein.


Gemeinsam mit den anderen beiden Stücken flüchtete er Talabwärts. Ca. 500m lang konnte ich die Tiere beobachten, bevor sie über den Hügelzug auf die andere Seite wechselten.

Am Anschuss fanden wir Schnitthaar, Wildbret und etwas Feist. Keine Knochen, kein Schweiss...
Wir liessen nun erstmals wieder Ruhe einkehren und begannen nach gut zwei Stunden mit der Nachsuche.

Sauber arbeitete Boss (meine SSB) die Fährte aus, bis genau zu dem Punkt, an dem wir die Gamsen aus dem Blick verloren hatten. Auf der Fährte fanden wir erneut Feist, aber weder Knochen noch Schweiss.
Nach über vier Stunden Nachsuche in Hochalpinen Gelände mussten wir die Suche abbrechen.


Meine einzige Erklärung zu dieser sehr unschönen Situation ist, dass der Bock leicht schräg stand und ich ihn zu weit vorne getroffen haben muss, dadurch wurden weder Knochen noch lebenswichtige Organe verletzt.
Den ganzen Tag verbrachten wir im selben Gebiet, immer in der Hoffnung, dass sich der angeschossene Bock wieder blicken lässt. Leider haben wir ihn nicht wieder gesehen.
Die Jäger die ich begleiten durfte bleiben noch zwei weitere Wochen auf der Hütte. Ich hoffe, dass sie den angeschossenen Bock baldmöglichst erlegen können.

Nochmals ein kräftiges Weidmannsdank an Röschu der mir die Möglichkeit geboten hat, meine erste Gams zu erlegen. Leider habe ich diese Einladung nicht wunschgemäss nutzen können.

Weidmannsheil, euer Jerry