Das erste Mal dabei...

Ja, das erste Mal auf einer Jagd dabei...

Wer kann sich noch genau daran erinnern?

Julia aus dem Dorf in unserem Jagdrevier wird sich jedenfalls lange daran erinnern... denn sie braucht nur ihre eigene Geschichte zu lesen!

Vielen Dank dafür Julia!!


Ich durfte zum ersten Mal mit auf die Jagd in meinem Dorf. Der Vater meiner Kollegin hatte mich als Treiberin eingeladen.

Von zu Hause aus habe ich nie etwas mit der Jagd zutun gehabt... ich konnte mir auch nie wirklich etwas darunter vorstellen. Ich wusste nur, dass man das Wild schiesst und dann das Fleisch verkauft.

Mehr war darüber nicht bekannt!

Nun konnte ich mir ein eigenes Bild von einem Jagd-Tag machen...

Gespannt und mit grosser Vorfreude stand ich an einem Samstag um 7.30 Uhr auf. Alle Jäger und Treiber  versammelten sich um 8.30 Uhr. Zuerst wurde der 1. Trieb erklärt... also welchen Teil des Waldes bejagt wird. Jeder Jäger bekam einen Stand zugeteilt und wir Treiber die Route erklärt und wo durch wir laufen sollen.


Jeder erhielt eine Warnweste und ein Horn. Danach wurde durch die Jagdhornbläser der Jagd-Tag gestartet. Mit guten Kleidern, Wanderschuhen und einem Holzstock gingen wir an den Anfang des ersten Triebes.

Als um 10.30 Uhr die Töne der Treibhörner erklangen, liefen wir Treiber im Wald los. Wir versuchten das Wild durch Lärm und indem wir mit dem Holzstock an die Bäume geschlagen haben zu beunruhigen. Durch Dornen, Brombeeren und über Stock und Stein in steilen Waldhängen liefen wir unsere Route ab.

Wahrlich kein Zuckerschlecken!!

Als wir den ersten Trieb beendet hatten, trafen wir uns alle wieder am

abgemachten Ort. Alle Jäger die ein Wild geschossen haben, haben dies am Sammelplatz aufgebrochen.

Ich durfte dabei zusehen und es hat mich wirklich fasziniert, wie ein Reh von innen aufgebaut ist.

Es braucht sehr viel Wissen um ein Jäger zu sein oder zu werden! Insgesamt haben wir drei Triebe an einem Tag gemacht und tatsächlich durfte ich den Anblick von zwei Rehen und einem Hasen geniessen. 


Am Ende des Tages sassen wir alle am Feuer und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Der "Koch" hatte für alle eine gute Suppe als Verpflegung gekocht, die wir gemeinsam am warmen Feuer geschlürft haben. Nach dem Essen wurde die Strecke verblasen.

Alle Jäger und Treiber versammelten sich, um die erlegten Tiere zu ehren. Dies geschah durch die Jagdhornbläser.

Somit war der Jagd-Tag dann auch beendet.

Den Abend liessen wir gemütlich in der Dorfbeiz ausklingen. Es war ein sehr toller und intensiver Tag!


Auf der Jagd wird eine schöne und alte Tradition gepflegt.

Ebenfalls fiel mir auf, dass man durch die Jagd oder einfach als Treiberin die Ortskenntnisse/den Wald besser kennenlernen und die Natur so viel mehr geniessen kann.

Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder mitgehen darf, denn es hat mir sehr gefallen.

Es war ein sehr schöner Tag unter Jägern und Treibern, inmitten der Natur.