Wildkrankheiten und ihre Symptome zu kennen respektive zu erkennen, ist für den Jäger in der Praxis von sehr grosser Wichtigkeit und Bedeutung! Denn nicht jede Krankheit ist harmlos... einige können zu regelrechten Seuchen ausarten und unseren Nutz- und Haustieren gefährlich werden, andere wiederum sind sogar für den Menschen höchst ansteckend (Zoonose)!
Auch wenn der Jäger selbstverständlich nie den Tierarzt ersetzen kann, so muss dieser doch zunächst beim Ansprechen der Wildtiere auf auffällige äussere Merkmale achten. So können Durchfall und Abmagerung oder Änderungen zum üblichen Verhaltensmuster der Tiere bereits auf Krankheiten hinweisen.
Eine verminderte Lebhaftigkeit, häufiges Schöpfen (trinken), seltenes Sichern, fehlende Äsung und ein unüblich langes Verweilen im Lager können Anzeichen für ein schlechtes Allgemeinbefinden sein.
Beim Hirsch links ist eine deutliche Abmagerung anhand der herausstehenden Rippen, ein gekrümmter Rücken mit scharfem Rückgrat, eine sehr spitze Beckenform, ein betonter Widerrist, stark hervortretende Schulterblätter, ein aufgeblähter Bauch, markante Orbitalringe sowie ein struppiges Haarkleid mit glanzloser Färbung festzustellen.
Weitere Merkmale ergeben sich dann beim Aufbrechen der Wildkörper und der Untersuchung der Organe sowie des Inneren der Körperhöhle. Neben Beobachtungen von zahlreichen Geschwülsten und Abszessen, Schwellungen in Gelenken, Hoden oder Organen, erhebliche Gasbildung im Magen-Darm-Bereich oder Abweichungen in Farbe, Konsistenz oder des Geruchs der inneren Organe oder der Muskulatur, ist bereits das Fehlen von Anzeichen äusserer Gewalteinwirkung als Todesursache, ein zwingendes Merkmal für eine durchzuführende amtliche Fleischuntersuchung durch den Tierarzt!
Deshalb ist auch in Bezug auf die Wildkrankheiten die Wildbrethygiene ein sehr wichtiges Thema. Einige interessante Dokumente dazu findet ihr hier.
Das Ausbrechen von Krankheiten kann von verschiedenen Faktoren begünstigt werden. Beispielsweise durch die Wilddichte, die Nahrungssituation oder durch Witterungsbedingungen. Der Druck durch die Menschen kann jedoch ebenfalls eine grosse Rolle spielen.
Folgend ein aktueller Radar Bulletin zu einigen speziell beobachteten Wildkrankheiten durch das Schweizer Bundesamt für Veterinärwesen mit Stand von August 2019:
Sowie der Bericht zur Überwachung von Tierseuchen und Zoonosen mit Daten des Jahres 2015:
Auch wenn die nachfolgende Auflistung der Krankheitserreger auf den ersten Blick erschreckend sein mag, so muss man sich doch vor Augen halten, dass unsere Wildtiere grundsätzlich gesund sind und die erwähnten Krankheiten eher Ausnahmen darstellen. Nur wenn die äusseren, oben erwähnten Bedingungen nicht mehr optimal sind, können die Wildkrankheiten vermehrt auftreten.
Selbstverständlich wird Wildbret von kranken Wildtieren nicht dem Verzehr zugeführt, sondern muss entsprechend den Umständen vom Tierarzt untersucht oder bei nicht meldepflichtigen Krankheiten im Konfiskat entsorgt werden.
Die Erreger oder Auslöser der Wildkrankheiten sind:
Hierzu zählen:
Aussenparasiten (Ekto-)
Blutsaugend:
Schuppenfressend:
grabend-bohrend:
Dazu gehören:
Innenparasiten (Endo-)
in der Unterhaut schmarotzend:
in den Luftwegen schmarotzend:
in anderen Organen schmarotzend:
Durch das Anklicken der einzelnen Krankheiten erhält man weitere Informationen und wenn möglich auch die zugehörigen Bilder dazu.
(Nach und nach werden wir Informationen und Bilder zu den einzelnen Krankheiten zusammentragen und verlinken... ist eine Krankheit noch nicht verlinkt, so haben wir es leider noch nicht bearbeiten können! Gerne nehmen wir Bilder und Informationen als zusätzliche Veranschaulichung unter info@schweizer-jagdblog.ch entgegen )
Fehlt euch eine Krankheit, habt ihr ergänzende Informationen, ist eine Information falsch oder habt ihr ein gutes Bild, dass man zu einer Krankheit hinzufügen könnte?
Dann meldet euch bitte unter info@schweizer-jagdblog.ch!
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