Da wir drückjagdtechnisch am hintersten Eck der Welt wohnen, dort wo morgens um halb neun Sauen in unsrem Garten brechen, wir Füchse aus dem Bett beobachten können und tatsächlich die Welt noch heile ist, von dort fahren wir morgens mit Sack und Pack los.
Leise rieselt der Schnee auf die Autobahn vor meinem Lenkrad, das Bärtchen schläft tief und fest auf der Rückbank. Wie schon so manches Mal fahre ich in die Fremde. Die Jägersleut, wo ich diesmal hinfahre, kenne ich nicht einmal flüchtig, sondern nur virtuell. Schon lange gab es den Kontakt und virtuell hats immer perfekt gepasst.
Der Jura ist den meisten Europäern gänzlich unbekannt, verschwindend hinter den grossen Gebirgen, wie den Alpen, den Dolomiten und dem Schwarzwald, kommt er eher unscheinbar daher.
Einfach ein herrlicher Jagdtag! Es hat wieder viel Spass gemacht, mit den beiden Weibern durch die Büsche zu jagen... Sauen, Rehe und Füchse zu sehen und auf die Läufe zu bringen...
„She`s nothing like the girls, you`ve ever seen before, nothing you can compare to your neighbourhood whore..“ singt mir David Guetta gerade ins Ohr, während ich mitten in der Nacht hinter meiner Drahthaarhündin festgeschnallt über die Felder renne und meine Oberschenkel sich anfühlen, als wollten sie explodieren.
„VGP bestanden!“ Zwei Worte. Ein Satzzeichen. Ein Text? Nein... Meine Traumerfüllung! Diese beiden simplen „Worte“ verkörpern das, wofür ich die letzten beiden Jahre mit meiner Drahthaarhündin gearbeitet habe. Immer wieder Rückschläge, immer wieder Schwierigkeiten... Doch möchte man es überhaupt anders haben?